Über Uns

Wir sind eine Wohn-und Freiraum-Initiative die seit Frühjahr 2017 für einen Wagenplatz in Bremen kämpft.

Unsere Gruppe besteht momentan aus 10 Menschen und einigen Hunden. So wie in jedem Mietshaus leben Schüler*Innen, Student*Innen, Sozialarbeiter*Innen, Handwerker*Innen, Künstler*Innen und auch Menschen, die momentan arbeitslos sind in einer Wohngemeinschaft mit Wagen zusammen, um den Alltag gemeinsam zu gestalten. Auf Grundlage mobiler Lebens-und Arbeitsräume, in ausgebauten Bauwagen, LKW’s, Wohnwagen und Anhängern wollen wir auf einer der vielen ungenutzten Brachflächen in Bremen, einen Ort für Begegnungen, kreative Entfaltung und Teilhabe am Stadtleben ohne Abhängigkeit von Geld, sozialer und globaler Herkunft, geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung schaffen.

Ein Wagenplatz bietet Raum für gemeinsames Arbeiten, kollektives Leben und den Austausch von Ideen, Fähigkeiten und Erfahrungen. Wagenleben selbst, schafft ein Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen, ist im Vergleich zum Leben in einer Mietwohnung ökologisch nachhaltiger und somit ein wertvoller Beitrag für Alle. Wir sehen einen Wagenplatz als ein alternatives Lebensmodell, das der Verwertungslogik und Ellenbogengesellschaft widerspricht. Unsere Gemeinschaft funktioniert auf Basis der Selbstverwaltung. Die Grundlagen entsprechen einer solidarischen und basisdemokratischen Gesellschaftsordnung, in der Entscheidungen durch Konsensfindung getroffen werden.

Was wir brauchen und wollen

Wir sind auf der Suche nach einem Grundstück, das eine Fläche von mindestens 2000 qm bietet. Die Fläche sollte befahrbar sein, d.h. keine großen Steigungen haben oder dicht bepflanzt sein. Auf solch einem Grundstück wäre es möglich, neben dem Wohnen in unseren Wagen eine gemeinschaftliche Infrastruktur und Räume zu schaffen, die für unkommerzielle und öffentliche Veranstaltungen wie zum Beispiel KüfA’s (Küche für Alle) Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Selbsthilfewerkstätten, Theater, Kino oder ähnliches genutzt werden können.

In nahezu jeder Großstadt gibt es Wagenplätze. Diese Wohn- und Lebensformen stellen für viele Menschen eine Alternative zu den Konsum orientierten Stadtentwicklungen dar.

So vielfältig wie diese Plätze auch sind, sie haben eins gemeinsam: Alle sind überfüllt! Auch in den Straßen sind öfters Menschen zu sehen, die mit ihrem Fahrzeug nicht auf einem Wagenplatz wohnen können, denn in Bremen gibt es mehr Bedarf für das Leben im Wagen, als Plätze dafür zur Verfügung stehen. Jedoch sind auch hier genügend langjährig ungenutzte Brachflächen vorhanden, die als Übergangsgelände, Miete, Zwischennutzung oder Dauerpacht geeignet sind. Dies wird erschwert dadurch, dass Wagenleben als Wohnform von den Behörden nicht anerkannt wird und politisch ungewollt ist. Das Leben im Wagen wird stattdessen oftmals kriminalisiert und Menschen die mangels Stellplatz auf der Straße stehen, werden vertrieben. Bestehende Wagenplätze werden wegen Städteplanerischen Vorhaben von einer Räumung bedroht und Wagen sogar beschlagnahmt.

Wir fordern die Stadt Bremen auf, sich auf einen Dialog mit selbstorganisierten und unabhängigen Stadtteilprojekten einzulassen und ungenutzte Grundstücke alternativen Wohn*Projekten zur Verfügung zu stellen.